Reinigende Reflexionen

Bewertungsgrundlage: [Resonanzbeurteilung 1514-G] Resonator Jianxin hat ihr Erwachen vor 3 Jahren erlebt. Das Erwachen wurde durch kein Ereignis ausgelöst und wird daher als natürliches Erwachen betrachtet. Das Tacet-Zeichen von Resonator Jianxin befindet sich auf ihrer linken Schulter. Nach dem Erwachen wurden keine bemerkenswerten körperlichen Veränderungen festgestellt. Jianxins Kraft ermöglicht es ihr, ihre Angriffe zu verstärken, indem sie den Luftstrom manipuliert und Kraftfelder erzeugt. Die Bewertung ergab eine Schlaggeschwindigkeit von 340m/s. Details zu den Kraftfeldern bleiben unklar. Insgesamt zeigt Jianxins Kraft Potenzial für eine weitere Entwicklung. Das Resonanzspektrummuster von Resonator Jianxin hat eine 5%ige Ähnlichkeit zu über 10 Objekten und es wurden keine signifikanten Ähnlichkeiten über 20% gefunden. Die Quelle des Erwachens kann zu diesem Zeitpunkt nicht bestimmt werden. Die Analyse von Testproben hat eine nicht konvergente Rabelle-Kurve mit einem stabilen Anstieg ergeben. Gelegentliche Schwankungen innerhalb des normalen Bereichs wurden festgestellt. Daher wird Jianxin als natürlicher Resonator identifiziert.

Das Wellenformdiagramm von Jianxin zeigt einen stabilen Zeitbereich, der perfekt zu den Standardfluktuationen passt. Im Testmuster werden keine abnormalen Parameter beobachtet. Resonanzkritikalität: Hoch. Die Frequenz des Resonators Jianxin zeigt eine hohe Stabilität, und das Risiko des Übertaktens ist minimal. Jianxin hat keine dokumentierte Geschichte des Übertaktens. Routineberatungen und Untersuchungen sind nicht erforderlich.

Das Mädchen lebte in den Bergen. Sie schlief unter dem Himmel, ruhte auf der Erde, freundete sich mit grünen Hügeln an und spielte mit Tieren. Agil und frei streifte sie mit ihren tierischen Begleitern durch die Felder.
Als Shiling in die Wälder vordrang, erregte ein seltsames Geräusch seine Aufmerksamkeit. Er blickte hinüber und sah ein Kind in den Ästen, mit reinen Augen und unschuldigem Wesen.
Eine solch seltene, unberührte Seele, unberührt von der Korruption der Welt.
Gefesselt von ihrem Blick, näherte sich Shiling vorsichtig, aber das Mädchen zog sich höher zurück, misstrauisch gegenüber ihm.
Shiling bemerkte ihren dünnen Körper und die zerrissene Kleidung, also zog er ein Stück Fladenbrot für sie heraus. Sie schnappte es gierig und schützte es mit ihrem Körper auf eine wilde Art und Weise. Ihr Verhalten schien unzivilisiert, als hätte sie ihre Menschlichkeit vergessen. Als Antwort legte Shiling ein weiteres Stück Fladenbrot neben ihres.
Sollte ich dieses Kind mitnehmen und zu meiner Schülerin machen? Shiling saß im Schneidersitz neben ihr und sinnierte, während er sie das Fladenbrot essen sah. Aber uns fehlt es derzeit an Geld... es könnte schwierig sein, ein weiteres Kind zu unterstützen, dachte er. Schließlich entschied er, das Mädchen ihren eigenen Weg wählen zu lassen.
„Hey, Kind, siehst du diesen Weg vor uns? Das ist der einzige Weg auf den Berg, wo meine Sekte ist. Unser Gründer hat damals alle Anstrengungen unternommen, um ihn zu öffnen. Wenn du es schaffst, mich einzuholen und vor Sonnenuntergang auf den Gipfel zu klettern, werde ich dich zu meiner neuen Schülerin machen. Wie klingt das?“
Trotz seines Angebots aß das Mädchen weiter und blinzelte ihn gleichgültig an, als ob sie überhaupt nicht verstand, was er sagte.
Nachdem er sein Herz auf das Versprechen gesetzt hatte, stand Shiling auf und begann, den Berg zu erklimmen. Er schaute ab und zu zurück, in der Hoffnung auf einen Sinneswandel des Mädchens, aber sie blieb an Ort und Stelle, fixiert auf ihr Essen.
Enttäuscht gab Shiling sich damit ab, sie zurückzulassen und setzte seinen Weg zum Gipfel fort. Als er sich seiner Sekte auf dem Berggipfel näherte, drang ein leises Lachen aus der Nähe des Halleingangs. Als er sich näherte, sah er seine Schüler in der Hocke, die dem Mädchen, das er gerade zurückgelassen hatte, Wasser anboten.
„Meister, du bist zurück. Schau, dieses Kind ist den Berg ganz allein hochgeklettert.“
„W-Wann ist sie angekommen?“
„Ich weiß es nicht. Ich bin schon eine Weile hier und sie war schon hier, als ich ankam.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, streckte Shiling seine Hand zu dem immer noch stillen Mädchen aus, das regungslos blieb, ohne die Bedeutung hinter seiner Geste zu verstehen.
Shiling nahm ihre Hand und legte sie fest in seine. Er führte sie hinauf und sie gingen Seite an Seite in die Halle.

Das Mädchen kennt den Zweck ihres Lebens: Jeden Schritt nach und nach zu perfektionieren. Alles, was sie will, ist, ihre Kampfkunst zu meistern, was intensive Konzentration und Hingabe erfordert. Es ist ein Grad an Konzentration, den die meisten nicht erreichen, aber für sie ist es das ultimative Ziel.

"Meister Deqing, gibt es noch andere Fehler in meinen Bewegungen?"

"Drei. Hier, ich zeige es dir noch einmal. Achte darauf. Du musst nicht alles sofort auswendig lernen, solange du es am Ende richtig machst."

"Jianxin, es ist schon spät. Übe morgen."

"Ich gehe zurück, sobald ich damit fertig bin! Du solltest dich ausruhen, Meister!"

Auf dem sich verdunkelnden Übungsplatz wiederholte das Mädchen unermüdlich ihre Bewegungen. Von vorsichtig zu schnell, übte sie, bis sie zur zweiten Natur wurden.

Das reine Herz des Mädchens leitet ihre Entscheidungen, frei von Angst und Schwäche. Ihr Geist ist einfach, aber unerschütterlich in seinen Überzeugungen.

"Jianxin, er ist zu stark. Lass uns laufen. Wir lassen ihm die Vorräte."

Jianxin jedoch bereitete sich auf einen Kampf vor, "Ich gehe nicht. Ich weiß, dass wir unterlegen sind, aber ich will es versuchen."

"Was? Ein Versuch? Das ist kein Scherz! Wir gehen!"

"Ich werde versuchen, unsere Sachen zurückzuholen, ohne verletzt zu werden."

"Warte! Ugh... Da geht sie schon wieder..."

Eines Tages, auf dem Weg den Berg hinauf, um etwas Bambus zu sammeln, begegnete Jianxin auf der Qingyang-Brücke einem anderen Taoisten.

Sie kannte diese Person nicht und wusste nicht, woher er kam.

Rongfu, der Taoist, hielt jedoch bei dem Anblick von Jianxin inne.

"Du hast durchaus Potenzial, aber du bist noch kein Mensch", kommentierte er.

"Ich? Was meinst du? Ich bin ein Mensch", erwiderte Jianxin.

"Zu lieben ist menschlich, aber du liebst nicht", sagte Rongfu und blickte ihr in die Augen, "Du bist in hohem Maße rein, aber dennoch leer im Inneren."

"Ich weiß, wie man liebt. Ich ehre meine Meister und befolge die Etikette. Ich verehre die Älteren in meiner Sekte und versuche immer, ihnen zu helfen."

"Als ich von 'Liebe' sprach, meinte ich, den Bedürftigen zu helfen und sich um die leidenden Menschen in dieser unruhigen Welt zu kümmern", erklärte Rongfu.

"Meister Shiling hat einmal etwas Ähnliches gesagt. Aber was bringt das?" fragte Jianxin.

"Die besten Weisen erlangen die Erleuchtung im Militär, die mittelmäßigen Weisen erlangen die Erleuchtung in den belebten Städten und die schlechtesten Weisen erlangen die Erleuchtung in der Abgeschiedenheit. Tao kann nicht allein durch Einsamkeit oder Meditation erlangt werden. Es ist durch das reale Interagieren mit anderen, dass man sowohl spirituelle Freiheit als auch körperliche Erhebung erreichen kann. Die Suche nach persönlichem Gewinn und das Fehlen von Meditation zeigt ein fehlgeleitetes Streben nach Tao. Strebe stattdessen nach Einblick in deinen Weg und strebe nach Perfektion in allen Lebensbereichen."

"Wie kann ich dann lernen zu lieben?" fragte Jianxin.

"Du hast diesen Berg noch nie verlassen, oder?" fragte Rongfu.

"Nein", antwortete Jianxin.

"Vielleicht war es noch nicht an der Zeit, dass du gehst. Aber jetzt ist die Zeit gekommen. Wie kannst du das Tao wirklich erreichen, ohne die Welt wirklich zu erleben?"

Rongfu setzte sich neben Jianxin, und die beiden sprachen lange Zeit auf der Brücke darüber, was es bedeutet, Menschen zu lieben.

"Meister Rongfu, lange nicht gesehen!"

"Jianxin, da sich unsere Wege wieder gekreuzt haben, warum schließt du dich nicht mir an und hilfst den Bedürftigen?"

"Sehr gerne!"
Als sie ihren aufrichtigen Dank hörte und die warme Berührung ihrer unbekannten Hände spürte, wusste Jianxin, dass ihre Handlungen einen kleinen Einfluss gehabt hatten. Ein Lächeln erleuchtete ihr Gesicht und verdrängte jede vorherige Verwirrung.

"Das ist mein letzter Gefallen, Jianxin. Du musst dich ab jetzt selbst versorgen und dein eigenes Geld für Essen verdienen."

"Aber Meister, ich kann keine Handflächen lesen oder Schicksale deuten."

"Du musst kein Geld verdienen, indem du typische taoistische Dinge tust! Du kannst alles machen. Du lernst schnell und das ist eine deiner Stärken."

Jianxin bereiste die Welt, arbeitete hart und verwendete ihre Einnahmen, um sich selbst zu versorgen und anderen zu helfen. Sie nahm selbst die unbedeutendsten Aufgaben mit Fleiß und Entschlossenheit an und baute sich auf diese Weise einen starken Ruf auf.

"Hey Jianxin, dein Kundenfluss hat sich wirklich verbessert! Könntest du übrigens diese Ernährungsrezepte teilen? Sie sind bei den Kunden sehr beliebt und wir könnten sie zu unserem Markenzeichen machen. Hier ist dein Gehalt für den Monat, mach weiter so!"

"Natürlich! Ich schreibe sie für dich auf."

"Seit du hier zu arbeiten begonnen hast, ist der Laden so viel sauberer. Du bist unglaublich! Wir haben Glück, dich zu haben."

"Ich habe einige Reinigungstricks von meinem vorherigen Job verwendet. Möchtest du, dass ich die auch aufschreibe?"

"Übrigens, wusstest du, dass der letzte Kunde mit einer neuen Erfindung der Akademie bezahlt hat? Eine Silberkarte!"

"Eine Karte? Welche Karte? Wie hat er bezahlt?"

"Er hat sie einfach hier angetippt und zack - Bezahlung gemacht."

"Warte mal, das ist kein echtes Ding. Er versucht, dich für eine kostenlose Mahlzeit übers Ohr zu hauen."

"Was? Also ist das keine neue Erfindung... Ich werde ihn aufspüren und das Geld zurückholen."

"Sei einfach vorsichtig, verletze ihn nicht zu sehr! Es ist nicht wert für mich!"

"Ich werde nicht zu weit gehen. Mach dir keine Sorgen!"

Jianxins unermüdliches Streben nach Perfektion in den Kampfkünsten treibt sein Wachstum voran. Doch die Grenzen von Geist und Körper auszureizen, kann eine gewaltige Herausforderung sein. Erleuchtung ist eine einsame Reise. Antworten müssen alleine, mit den eigenen Händen und auf einzigartige Weise gefunden werden. Niemand kann ihr in diesem Streben helfen.

"Hör auf dein Herz und geh deinen eigenen Weg. Die Lektionen des Lebens sind mehr als zufällige Begegnungen. Nutze ihre Kraft und lass deine Seele mit Weisheit erblühen."

Mit Shilings Anleitung, hat sie die Selbstkultivierung des Geistes angenommen und ihre vergangenen Erfolge losgelassen. Die natürlichen Prinzipien des Taoismus lehrten sie, die Welt um sie herum zu schätzen und zu lieben, die Emotionen anderer als ihre eigene Stärke zu nutzen. In einem Zustand intensiver Konzentration, verließ sie sich auf einfache Kampfkunsttechniken, um sich mit der Welt um sie herum zu verbinden. Es war ein Zustand der fast Wahnsinn war, aber der Einheit und Harmonie brachte. Ihre Fäuste und Hände hielten die Welt und ihr Ego, sie verschmolzen zu einem. Jeder Schlag trug Mitgefühl und Wohlwollen, wiederholt dreitausend Mal. Turbulente Gedanken beruhigten sich zu einer stärkeren spirituellen Kraft.

Sie stand an der gleichen Stelle, beherrschte die Grundtechniken dreitausend Mal, unabhängig von den Jahreszeiten. Auf dem Gras sitzend, wurde sie eins mit der Natur. Im Einklang mit dem Wind atmend und die Vitalität der umgebenden Grünflächen spürend, trat sie in einen Zustand der Symbiose ein. Geist, Körper und Umgebung verschmolzen zu einem natürlichen Fluss, der inneren Frieden kultivierte.

Wenn der Geist ruhig ist, wird die Stärke sanft. Wenn die Stärke sanft ist, wird die Essenz fest. Wenn die Essenz fest ist, wird der Geist kraftvoll.

Nun hat Jianxins Praxis der Kampfkünste die physischen Grenzen überschritten, angetrieben von einer starken inneren Kraft, die unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen ist. In ihrer Welt ist jeder Moment fokussiert und intensiv, ein Spiegelbild der lebendigen natürlichen Welt. Ihre Schläge bewegen sich mit unsichtbaren Geschwindigkeiten, sie nutzt die Kraft des Windes mit sanfter Kraft. Durch ihre Sanftheit, überwindet sie alle Hindernisse mit Liebe und Ehrfurcht für die Welt um sie herum.