Natürliche Harmonie

Bewertungsgrundlage: [Resonanzbeurteilung 1916-G] Laut Berichten von Resonator Verina war sie seit ihrer Kindheit stark botanischen Proben ausgesetzt und kann deren Frequenzen hörbar wahrnehmen. Der Zeitpunkt ihres Erwachens ist unbekannt. Verinas Resonanzfrequenz zeigt im Laufe der Zeit einen steigenden Trend, was zu der Vermutung führt, dass ihre Kraft-Fähigkeiten mit dem Alter weiter zunehmen werden. Das Ausmaß dieses Wachstums wird weiterhin überwacht. Resonator Verina trägt ein Tacet-Zeichen unter ihrem Schlüsselbein. Nach ihrem Erwachen wurden körperliche Veränderungen festgestellt, wie das Auftreten von Ranken an beiden Ohren und der Rückenwirbelsäule. Diese Ranken bilden eine symbiotische Beziehung mit Verina und helfen dabei, ihre Resonanzfrequenz in Spektro-Energie umzuwandeln, um sie effizient zu speichern und während der Verwendung von Kraft freizusetzen. Darüber hinaus stimmt Verinas Resonanzspektrummuster mit bekannten Mustern von Pflanzenleben überein. Während der Tests wurden starke harmonische Reaktionen aufgezeichnet, doch die genaue Ursache von Verinas Erwachen bleibt unklar. Die Analyse von Testproben hat eine nicht konvergente Rabelle-Kurve mit einer auffälligen periodischen Wellenform ergeben. Daher wird Verina als angeborener Resonator eingestuft.

Das Wellenformdiagramm für den Resonator Verina zeigt stabile elliptische Schwankungen im Zeitbereich ohne abnormale Muster. Bei der Untersuchung liegen alle Ergebnisse innerhalb der normalen Parameter. In Bezug auf die Resonanzkritikalität rangiert der Resonator Verina auf einem relativ niedrigen Niveau mit hoher Stabilität. Untersuchungsergebnisse scheinen innerhalb normaler Parameter zu liegen ohne Risiko der Übertaktung. Anmerkung: Der emotionale Zustand und der Willensgrad des Resonators Verina sind im Allgemeinen sehr stabil und schwanken nur leicht und kurz, wenn sie sich abseits der natürlichen Umgebung befindet. Testergebnisse deuten darauf hin, dass ihre symbiotischen Pflanzen in der Lage sind, Verina einen speziellen Frequenzbereich zu übertragen, der ihr hilft, zu einem stabilen Geisteszustand zurückzukehren. Dies ist ein seltener Fall in der Beziehung zwischen einem Resonator und den symbiotischen Pflanzen und dient als nützliche Referenz für die dazugehörige Forschung.

"Wenn du über Verina sprichst. Junge, du bist auf eine Geschichte eingestellt", beginnt Riggs, der Anführer eines der Pionier-Explorationsteams, immer, wenn er über Verina gefragt wird, mit diesen Worten, "Als sie zum ersten Mal in unser Team kam, war sie immer für sich und sprach nicht wirklich mit Leuten. Wir machten uns alle Sorgen um sie, da sie ihre Eltern verloren hatte..."

"Wir konnten nicht anders, als uns für sie traurig zu fühlen. Sie war so jung, hatte es aber schon schwer im Leben. Und sie war so ein liebes Mädchen. Wir liebten es zu erkunden, aber es war kein Spaziergang im Park. Aber Verina hat sich nie beschwert. Sie hat alle harte Arbeit wie Bergsteigen und Wasser holen alleine gemacht. Sie hat sogar ohne Aufforderung nach Essen gesucht. Sie war uns eine große Hilfe, aber wir machten uns Sorgen, dass sie alles zu lange in sich hineinfrisst... was, wenn etwas passiert?"

"Bis eines Tages tatsächlich etwas passiert ist. Und es war, gelinde gesagt, lustig. Einer der Jungs im Team mochte Pilze wirklich und ging ein paar für die Suppe, die er machte, pflücken. Verina hielt diesen Topf fest und ließ ihn nicht los, als ob ihr Leben davon abhing. Bis wir zu ihnen rüberkamen, waren sie schon in einem Streitgespräch."

"Der Junge prahlte Verina mit seinen Wildniserfahrungen. Verdammt, ich weiß nicht, was in seinen Kopf gekommen ist, dass er dachte, er könnte unsere kleine Botanikerin übertreffen! Verina hatte alle Pilze ausgebreitet und fing an, alle Ringe, Kappen und Stiele von jedem einzelnen von ihnen zu benennen. Da wir so lange draußen auf Erkundung waren, haben wir alle mitbekommen, dass sie uns erzählte, dass die Pilze giftig waren. Sie hat mehr Wissen über sie als jeder von uns, sie hat uns sogar vor Ort einen Vortrag gehalten, uns beigebracht, wie man sie einzeln auseinanderhält. Das war eine Lektion."

"Nachdem sie fertig war, hat sie sogar auf ein Stück Holz, das sie irgendwo gefunden hat, wie eine Lehrerin geklopft und gefragt, ob wir alles verstanden haben. Wir haben uns angeschaut und dumm geblinzelt, dann sind wir in Lachen ausgebrochen, was sie in den Wahnsinn getrieben hat."

"‘W-warum lacht ihr alle... Habe ich etwas falsch gemacht? Eugh... Schluchz...’" Sie war so in Panik, dass sie anfing, die Pilze, die noch im Topf waren, herauszupicken und sie noch einmal einzeln zu überprüfen, aber wir haben alle schon für sie geklatscht. Und dann habe ich gerufen, "Bravo! Das ist unsere kleine Botanikerin, Leute!"

Seitdem denkt Verina immer noch an diesen Tag und ist super verlegen; sie würde ihren Kopf in einen Pilztopf stecken, wenn sie könnte. Aber sie würde immer noch ihre Meinungen sorgfältig und geduldig äußern, wenn es um alles Pflanzenbezogene geht.

Die Menschen in Jinzhou lieben Blumen.

Während angespannter Schlachten forderte das Militär oft zusätzliche Blumensträuße mit ihren Vorräten an. Diese Bestellungen landeten in Verinas Händen, was anfangs seltsam anmutete.

Die Blumensträuße blühten nur für kurze Zeit. Die heute gepflückten würden morgen verwelken. Ein Blumenstrauß, der in einem Gewächshaus blüht, könnte verwelkte Blütenblätter haben, bis er seinen Empfänger erreicht. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Blumen bereits den größten Teil ihrer Schönheit in den Händen der Menschen verloren, also warum der Bedarf an ihnen?

Bis sie eines Tages die Wünsche las, die an eine der Bestellungen angehängt waren.

"Zu Ehren meines Waffenkameraden. Er gab sein Leben für den Frieden in Jinzhou, doch sein Name ist nur wenigen bekannt. Doch ich erinnere mich noch an sein herzliches Lächeln, als er vor langer Zeit eine Iris von einem Freund erhielt. Wenn der Name eines Menschen nicht in Erinnerung bleiben kann, sollen die Bedeutungen dieser Blumen ihn für immer ehren."

In dieser Nacht schloss Verina sich in das Gewächshaus ein.

Blumen werden für ihre komplizierten Blattmuster verehrt, aber es sind die flüchtigen Gefühle, die sie hervorrufen, die uns wirklich fesseln. Verina wählte sorgfältig die besten Samen aus und kultivierte sie, um diese kostbaren Emotionen in ihrem Garten zu bewahren.

Sie sehnte sich danach, die Geschichten und Emotionen, die mit jedem Blumenstrauß verbunden waren, zu bewahren und wünschte, dass sie über ihre natürliche Lebensdauer hinaus andauern würden. Sie hoffte, dass die Empfänger dadurch die wahre Essenz und Schönheit der Blumen erleben und eine tiefere Verbindung zu den Emotionen, die sie in sich trugen, herstellen würden.

In solchen Momenten wünschte Verina, sie könnte ein wenig härter und ein wenig länger arbeiten.

Die Leute fragen Verina immer, warum sie Pflanzen so sehr liebt. Es ist eine Frage, die Verina unzählige Male beantwortet hat, aber sie weiß, dass die Leute immer wieder die Gespräche mit Frage um Frage beginnen, also gibt sie jedes Mal ihre gut durchdachte Antwort: "Als ich klein war, legte meine Mutter zwei Blätter in meine Hand und fragte mich, was die Unterschiede zwischen ihnen waren.

Ich würde antworten: 'Sind sie nicht genau gleich? Sie stammen vom selben Baum.'

Und Mama würde den Kopf schütteln: 'Schau genau hin, Verina.'

Also schaute ich sie genauer an und stellte dann fest, dass sie, obwohl sie von außen gleich aussahen, ihre Adern in unterschiedliche Richtungen ausbreiteten. Sie zeichneten völlig unterschiedliche Muster."

Dies änderte Verinas Perspektive völlig, die Unterschiede, die sie in der Vergangenheit nie bemerkt oder sich darum gekümmert hatte, zeigten sich nun direkt vor ihren Augen.

Einige Blumen sehen vielleicht ähnlich aus, wachsen aber in völlig unterschiedlichen Umgebungen. Einige Bäume oder Pflanzen wachsen vielleicht in nahezu identischen Umgebungen, nehmen aber verschiedene Formen an.

Verina war von den Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen den Pflanzen fasziniert, was ihre Leidenschaft für die Botanik anfachte. Sie studierte ihre Eigenschaften genau, um ihnen zu helfen, in verschiedenen Umgebungen zu gedeihen und atemberaubende Blumen zu züchten. Dadurch begann sie auch, die einzigartigen Eigenschaften der Menschen um sie herum zu bemerken. Genau wie jedes Blatt einzigartig ist, so sind auch Menschen und Erfahrungen. Verina beobachtet ihre Freunde genau und nimmt ihre Vorlieben und Sorgen sorgfältig zur Kenntnis.

"Zum Beispiel mögen manche Leute Zitronengras essen und manche nicht. Es muss schön sein, wenn sich jemand an ihre Vorlieben erinnert."

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf notierte Verina sorgfältig und gewissenhaft jedes kleine Detail über ihre Freunde.

Als gewöhnliches Mädchen hat auch Verina ihre Momente der Traurigkeit.
Die Pflanzenzucht kann unberechenbar sein. Oft würde Verina aufwachen und nach einer Nacht der Ruhe getrocknete Samenkapseln in der Petrischale finden. Und dann, nachdem sie den ganzen Tag unermüdlich gearbeitet hat, würde sie feststellen, dass sie schon wieder ihr Mittagessen ausgelassen hat. In diesen Momenten vermisste sie ihre Eltern sehr.
„Wenn Mama und Papa noch da wären, müsste ich mir keine Sorgen um all das machen ...“ dachte Verina. Ein heißes, herzhaftes Mittagessen würde auf sie warten, sobald sie durch die Tür ging, und sie würde immer rechtzeitig die Hilfe bekommen, die sie brauchte, wenn sie etwas herausfinden wollte. Aber all das war schon lange zu einer Erinnerung geworden, die in den Notizen verblieben war, die sie verloren hatte, als sie die Neue Föderation vor langer Zeit verließ.
Jetzt müsste sie sich zusammenreißen und alleine weiterleben.
Manchmal fragte sie sich: Gibt es einen Sinn in all der Arbeit, die ich getan habe? Gibt es einen Sinn in dem Leben, das ich führe?
Aber dann würde sie immer die Antwort in ihren blühenden Pflanzen finden.
Trotz der Schwierigkeiten produzierten die trockenen Samenkapseln weiterhin neues Leben und ihr Wachstum flüsterte Geschichten von Ausdauer und Freude in ihre Ohren. Inmitten dieser grünen Oase konnte Verina die Pflanzen ihre Geschichten von Schmerz und Triumph erzählen hören und wurde an die Schönheit von Wachstum und Blüte erinnert.
Vielleicht war das die Bedeutung ihrer Bemühungen. Verina dachte, als sie aufstand und ihre Gartenhandschuhe wieder anzog.
Auch wenn ihre Eltern nicht an ihrer Seite sind, ist sie immer noch entschlossen, hart zu arbeiten und ihnen zu zeigen, wie sehr sie gewachsen ist.
Nach einem kurzen Moment der Traurigkeit nahm sie die Sprühdose auf und machte mit ihrer Arbeit des Tages weiter.

Verina gönnte sich von Zeit zu Zeit eine Auszeit.
Verina stellte die Temperatur im Blumenraum und den Bewässerungsplan ein. Als sie fertig war, atmete sie erleichtert auf.
Nach tagelanger Arbeit wusste sie, wie wichtig es war, sowohl für sich selbst als auch für ihre Pflanzen eine Pause einzulegen. Sie klärte ihren Kopf und nahm ihre Abenteuernotizen, um die Straßen von Jinzhou zu erkunden.
Jinzhou war ein weit entfernter Ort von ihrer Heimatstadt in der Neuen Föderation. Hier gab es keine aufgeblasenen Blumenpreise oder aufwendige Wettbewerbe. Während sie durch die belebten Gassen schlenderte, empfand Verina ein Gefühl von echter Erleichterung. Der aufsteigende Dampf von den Verkaufsständen der Verkäufer und die geschäftigen Einkäufer um sie herum brachten eine beruhigende Normalität in diese neue Stadt.
Das ist gut, das ist gut. Während sie die Straße entlang ging, dachte Verina für sich selbst. Erinnerungen an das Studium der Pflanzen mit ihren Eltern und die schmerzhafte Einsamkeit, die sie nach ihrer Abwesenheit empfand, überfluteten ihren Verstand. Aber jetzt, auf ihren eigenen zwei Füßen stehend, konnte sie sich endlich einen friedlichen Urlaub gönnen. Nachdem sie sich wie eine Ewigkeit alleine durchgekämpft hatte, war sie zu ihrer eigenen Person herangewachsen.
Und dann sah sie ihre Freunde, die ihr zuwinkten: Chixia und Yangyang kamen mit frisch gekauftem gesalzenem Milchtee in den Händen auf sie zu. Die Mitternachtsranger müssen auch ein kleines Urlaub machen. Verina kramte hastig in ihrer Tasche und zog ein paar Sträuße kleiner, sternförmiger Blumen heraus.
Dies war das kostbarste Geschenk, das Verina jemals ihren Freunden machen würde. Die Auswahl hatte viel, viel zu lange gedauert, und während die Sternenblumen auf die beste Zeit und Sonnenschein gewartet hatten, hatte sie auch auf Sonnenschein gewartet, der sie warm machen würde.
Jetzt, da sie ihren Sonnenschein sah, rannte Verina auf ihre Freunde zu.
Es lag ein langer Weg vor ihr, und es würde einige Zeit dauern, bis die Blumen blühten.
Und vorerst ist sie zufrieden, den Urlaub zu genießen.