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Talia – Königreich der Banditen
2 Piece Set
Erhöht den Brucheffekt des Trägers um
Relic Pieces
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Alteisenstadt auf Talia
NECK
Es war reiner Zufall, dass die interstellaren Diebe auf der übereilten Flucht vor dem Galaxieranger nach Talia kamen. Früher kannten viele Talia nur als den Sternenschrottplatz, eine menschenleere Einöde. Nach den vielen Kriegen, die in der Vergangenheit zur Zerstörung ganzer Planeten geführt hatten, war die Oberfläche von Talia mit Bergen aus Ruinen und Wrackteilen übersät. Die Landschaft war so verstrahlt, dass es keine Hoffnung mehr gab, das Leben auf dem Planeten zu erhalten. Die Diebe wussten nicht, wo sie noch hin sollten. Sie fielen in eine unterirdische Höhle, die sich als Tunnel herausstellte, der einst von einer Rasse von Nagetieren gegraben wurde ... Die Diebe kamen knapp mit dem Leben davon und so wurde an diesem abgeschiedenen Ort der Traum von einem Räuberkönigreich geboren. Unzählige Höhlen bildeten hier ein labyrinthartiges Netzwerk. Immer mehr Diebe und andere Halunken ließen sich von Versprechen locken, hier verberge sich ein Paradies für Banditen. Viele Beweggründe trieben sie hierher – manch einer war auf der Suche nach neuer Technologie, andere wollten sich eine goldene Nase verdienen – und so war die Grundlage für das Königreich gelegt. Immer mehr Diebe und Banditen ließen sich hier nieder, und der einst menschenleere Planet war nun voller Leben. Namhafte Diebe schwangen große Reden über ihre Ideale für ein Räuberkönigreich. Die Staatskasse solle dafür verwendet werden, eine Nation aufzubauen, die auf den Prinzipien der Fairness und Gleichberechtigung beruhte. Aber je mehr Reichtum sie anhäuften, desto schneller vergaßen dieselben Diebe ihre fadenscheinigen Versprechen und versuchten, den Wohlstand dieser Nation für sich selbst zu beanspruchen. Es folgten Söldner, Aufstände, Intrigen und Verrat ... Alles versank im Chaos. Womöglich hatten die Drahtzieher nie daran geglaubt, dass Ideale wie „Gleichberechtigung für alle“ hier Früchte tragen könnten. So brach für die Diebe ohne Ideale ein chaotisches Zeitalter an, in dem Ignoranz an oberster Stelle stand. Sie eroberten Wasserquellen, um dort ihre eigenen Städte zu errichten, und hatten für Ideen wie „Fairness“ und „Gerechtigkeit“ nur Spott übrig. In Alteisenstadt war jeder ein Bandit. Sie fuhren in zerstörerischen Geländefahrzeugen durch die Wüste und kämpften mit anderen Banditen um Ressourcen. Sie schufen mechanische Rüstungen und Waffen aus Eisenschrott und altem Draht ... Je karger die Einöde, desto mehr Freiheit genossen sie dort – ein letztes Hurra vor dem Jüngsten Gericht. Ihre süßen Träume verblassten in der Wüstenhitze zu traurigen Schatten des Unsinns, von denen es schon bald keine Spur mehr gab. Halb wach in Trance kamen die Diebe schließlich zu einer Erkenntnis: Bei dem Räuberkönigreich ging es nie darum, etwas zu schaffen. Es ging immer nur um Zerstörung.
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Freiliegendes Kabel aus Talia
OBJECT
Dieses freiliegende Kabel war alt. Einst war es straff durch ein Raumschiff gespannt gewesen, aber ein übereilter Fluchtversuch eben jenes Schiffes erzeugte eine massive Schockwelle, bei der das Kabel freigelegt wurde und nun der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt war. Man hatte das gesamte Raumschiff in ein Labyrinth aus unterirdischen Passagen verfrachtet. Auf dem Schiff der Diebe wurden Schilde aus Stahlplatten Schicht für Schicht abmontiert, und die Stromleitungen wurden brutal herausgerissen. Das Material wurde benötigt, um den ersten Allianzmarkt aufzubauen. Die Diebe häuften immer mehr Reichtum an und begannen, über ihre Ideale zu sprechen ... doch schon bald kam es zu langwierigen internen Machtkämpfen, bei denen Misstrauen und Verrat an der Tagesordnung waren. Die Flammen des Krieges zwischen dem Diktator und seinen Gegnern loderten bald nicht nur unter der Erde, sondern auch oben in der Wüste ... Dieses freiliegende Kabel war sogar noch älter. Banditen gruben es aus einem Schlagloch aus und steckten es in ein aufgemotztes Geländefahrzeug, mit dem sie zu einer weit entfernten Wasserquelle fuhren. Das Kabel war dabei ständig von allen Seiten der Luft ausgesetzt. Für alle, die Krieg und Verrat überlebt hatten, war es die oberste Priorität, Talia nach Wasserquellen zu durchsuchen. In ihren schäbigen, schlecht verbauten Fahrzeugen fuhren sie durch eine Wüste, die von Glassplittern übersät war, und legten dabei täglich tausende Meilen zurück. Diese Banditenkarawanen jagten manchmal auch einander hinterher, wobei sie Staub- und Rauchwolken aufwirbelten. Ab und zu warfen sie auch willkürlich den ein oder anderen aus dem Auto – oder zerrten ihn hinein. Der Überlebenskampf hatte ihnen die Fähigkeit genommen, an mehr als das zu denken. Sie konnten ihrer Verwirrung nur entkommen, wenn sie sich ständig vorankämpften. Dieses freiliegende Kabel war schon immer alt gewesen. Die Banditen entfernten es schließlich aus dem Geländefahrzeug und brachten es im Lichtkasten der Stadt an. Das alte Kabel brachte das Licht oft zum Flackern. Es war ein alter Gangster, der sich selbst als „Polizist“ bezeichnete, der Alteisenstadt gegründet hatte. Er hatte ein gewisses Charisma und war gut darin, den starken Mann zu markieren. So konnte er auf dem Schrottplatz Ordnung schaffen, und in der Stadt ging es langsam immer lebhafter zu. Exzentrische Ingenieure konstruierten Maschinen aus Abfall, und die verzweifelten Ödländer vertrieben sich die Zeit mit Kämpfen in der unterirdischen Arena ... Nachts saßen sie zusammen in einer Bar, in ihren Gläsern Traubensaft, der nach Benzin roch, und feierten die Tatsache, dass sie einen weiteren Tag überlebt hatten. Auf Talia gab es nichts Neues, nur alte Dinge, die im Wechsel der Zeit immer wieder Verwendung fanden.